Und wie Dornbiegen und Ringbiegen unterschieden werdenDornbiegen? Ringbiegen? Rohr biegen? Biegeteile begegnen uns nahezu täglich. Und doch haben nur wenige Menschen eine Vorstellung, wie diese entstehen. Für die Umformung von Rohren gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich möchte Euch hier die zwei gängigsten Kaltumformverfahren und ihre Unterschiede vorstellen: Das Dornbiegen, selten auch Rotationszugbiegen genannt (was die korrektere Bezeichnung wäre) und das Ringbiegen (oder Dreiwalzenbiegen). [Ich spreche hier grundsätzlich immer vom mittleren Biegeradius: der Radius am Innenbogen ist dann entsprechend eine halbe Rohrstärke kleiner und der außen ist eine halbe Rohrstärke größer. Die Rohrmittelachse als Angabe für den Radius ist deshalb logisch, weil in der „neutralen Faser“ keine Dehnung beim Biegen erfolgt. Dazu vielleicht später oder in einem weiteren Beitrag.] Das Verhältnis vom Biegeradius zum Rohrdurchmesser entscheidet über die Wahl des Biegeverfahrens. Handelt es sich um „enge“ Bögen, mit einem Radius von etwa doppeltem Rohrdurchmesser, dann kommt das Dornbiegen zum Einsatz. Es gibt Maschinen, die können ein Rohr noch weitaus enger biegen, ohne dass der Rohrquerschnitt sich allzu stark verändert, als Standard gilt aber etwa 2- bis 2,5-facher Rohrdurchmesser für den Dornbiegeradius. Der Dorn stützt dabei das Rohr von innen, damit dies nicht knickt. Soll der Bogen etwas „weiter“ sein, dann kommt das Dreiwalzenbiegeverfahren in Frage. Je nach Maschinengröße können kleinste Radien von etwa 130-150mm erreicht werden, aber abhängig von Rohrdurchmesser sollte der Radius schon mindestens dem fünffachen, besser acht- bis zehnfachen Rohrdurchmesser entsprechen. Größer geht der Radius dann immer. Denn hier wird der Radius von groß nach klein schrittweise „gerollt“. Das Rohr wird dabei von der Mittelwalze an die Außenwalzen gedrückt und von allen drei Walzen bewegt. Nun sollte alles klar sein. ;-) |
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